Um bei FairTrade mitmachen zu können, müssen sich Kleinbauern zu Kooperativen und Organisantionen zusammengeschlossen haben. Nur so können sie ihren Kaffee zu FairTrade Bedingungen verkaufen. D.h. sie erhalten einen Mindestpreis - weitere Grundvoraussetzungen sind auch keine Kinderarbeit .
In Kenia und auch in Tansania werden auf den Plantagen Kinder im Alter von 10-13 Jahren beschäftigt. (2007 Unicef) In Kenia sind es bis zu 60% aller Beschäftigten im Kaffeeanbau.
Die Produzentenkooperative erhalten einen festen Mindestpreis. Wenn der Weltmarktpreis über den FairTrade Preis liegt, bekommen sie den/einen höheren Preis ausbezahlt.
Im April 2012 lag der FairTrade Mindestpreis für1 Pfund Kaffee (lb= 0,4536 kg) bei 1,40 USD. Also deutlich unter dem heutigen durchschnittlichen Weltmarktpreis. Der Mindespreis ist also als Sicherheitsnetz nach unten zu betrachten.
Zusätzlich erhält die Cooperative noch einen FairTrade Zuschlag von 20 USCent/30 USCent für Bio-Kaffee. Diese Prämie werwendet die Cooperative für Projekte und Investitionen. 25 % der Prämie wird aber Zweckgebunden für Qualitäts- und Produktivitätssteigerung ausgegeben.
Was der einzelne Kaffeebauer dann letztendlich von der Cooperative erhält, wird per Mitgliederbeschluss abgestimmt. Eine genaue Antwort ist pauschal nicht möglich.
Verdienst eines Kaffeebauern in Mrimbo
Lt. Angaben eines Kaffeebauern aus Mrimbo wird für 1 kg gewaschener Arabica-Kaffee folgender Preis gezahlt (FairTrade aber kein Bio - Anfang 2012):
1. Zahlung 2.000 TS bei Anlieferung
2. Zahlung 800 TS nach einem Monat
3. Zahlung 2.400 TS nach der internationalen Auktion
insges. also 5.200 TS/kg = 3,28 Dollar/kg (1,64 Dollar pro 500gr)
= 2,61 Euro/kg (1,30 Euro pro 500gr)
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2014 - August
Das FairTrade-Sicherungsnetz schein nicht mehr so richtig zu funktionieren.....
In Mrimbo werden nur noch 2.000 TS gezahlt. (für BIO 2.500 TS)
Die 2. und 3. Zahlung findet sehr.....oft ...... nicht mehr statt.......
Die FairTrade Sicherungssumme (1,40 USDollar) wird zum Teil je nach Weltmarktpreis auch unterschritten.
Private Firmen machen den Cooperativen Konkurrenz. In der Umgebung der KNCU/Moshi sind es mindestens 4. Und sie Zahlen zum Teil sogar mehr als die große Cooperative KNCU.
2018
Die KNCU ist eine sehr große Cooperative ist Ostafrika. Mehr als 70.000 Mitglieder. In den letzten Jahren kam die KNCU mehr und mehr in Schwierigkeiten. Sie verlor z.B. die FairTrade Zertifizierung - konnte diese dann aber wieder erlangen (Mit Hilfe). Die finanzielle Situation war und ist sehr schlecht (auch der Korruption geschuldet). Um an Geldmitteln heranzukommen mussten Immobilien/Grundstücke verkauft werden - und man versuchte über die "Unter-Cooperativen" wie z.B. Uuwo etc. an Bankkredite heranzukommen. Die KNCU selbst war nicht mehr Kreditwürdig.
Die finanzielle Lage der KNCU wurde katastrophal. Mitarbeiter konnten nicht mehr bezahlt werden (Mitarbeiter haben z.T. mehr als 8 Monate kein Gehalt mehr bekommen).
Heute (2018) ist die KNCU "wiedermal" am Ende (trotz Unterstützung aus Regierungskreisen aus Darresalam).
Der neu gewählte Präsident (Regierung) hat bisher einige Veränderungen in Tansania bewirkt. Auch im Kaffeehandel. Mit der Ernte 2018/19 treten neue Verordnungen im Kaffeehandel in Kraft, die einiges Verändern werden (und einige Probleme hervorrufen werden bezüglich des FAIREN HANDELS).
2019
Der Kilimanjaro-Kaffee wird nicht mehr über die Kooperative KNCU bezogen. Neuer Partner ist eine Kooperative in Mbinga - Südtansania. Hier wird nach den Grundsätzen von FairTrade der Kaffee eingekauft.
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